Tristan Xavier Köster (*1993, Los Angeles) ist ein in Hamburg lebender Komponist, Cellist und Hochschullehrer, dessen Arbeit sich über verschiedene Bereiche der geschriebenen und improvisierten Musikszene erstreckt. Kösters pluralistisches Werk, das sich oft an interdisziplinären Produktionen beteiligt, überschneidet Genres der „ernsten Musik“ mit nicht-klassischen, avantgardistischen und populären Musikformen. Er arbeitet oft als “Komponist-Performer.”

“Im stück Simone, inspiriert von Simone de Beauvoire, gibt der Komponist Tristan Xavier Köster der Guitaristin des ensembles eine Sonderrolle, und lässt Sie gehaltene höhe Töne Singen. Aber die sind so Raffiniert gesetzt und von Luisa Marie Darvish Ghane so gut gesungen, dass man zunächst garnicht sicher ist ob die vielleicht vom Cello gespielt werden.” 
-Marcus Stäbler  (NDR)

“Was ist ein Komponist-Performer?

Ein “Komponist-Performer” ist ein Künstler*in, die/der sich sowohl mit dem Komponieren als auch dem Aufführen von Musik beschäftigt. Im Fall von Tristan Xavier Köster bedeutet dies, dass er nicht nur musikalische Kompositionen erschafft, sondern sich auch aktiv daran beteiligt, diese Kompositionen durch Aufführungen zum Leben zu erwecken.

VITA

Seine Kompositionen wurden von Orchestern in Europa, Nordamerika und China aufgeführt und in Auftrag gegeben, darunter die Hamburger Symphoniker (2019/2015), das Berkeley Symphony Orchestra (2018), das Shanghai Symphony (2016), das Shanghai Philharmonic Orchestra (2015) und das Los Angeles Chamber Orchester (2015). Sein Orchesterstück The Empty City Stratagem brachte ihm den renommierten William-Schumann-Preis 2016 für „Most Outstanding Composition“ bei den BMI Composer Awards(U.S.A) ein. Seine improvisatorischen Kammermusikwerke wurden unter anderem von Ensembles wie „Tilo Weber and the Four Fauns“, MIRROR STRINGS, dem Lux Nova Duo, dem Varied Trio, Trio CATCH und Musikern des Tonali17 Festivals aufgeführt. 

Unterstützt und in Auftrag gegeben von verschiedenen Festivals auf der ganzen Welt, wurden seine Kompositionen aufgeführt bei: 2020 Festival Junge Künstler Bayreuth, 2020 Helsinki Uusia virtoja (Helsinki, Finnland), 2019 Allegro! Festival im Taunus (Frankfurt) 2018 Rarities of Piano Music Festival (Husum), 2017 “Komm in die gänge Festival” (Hamburg), 2016 U.N. Global Sustainable Arts Initiative (New York City), 2016 Tuesdays @MonkSpace Eclectic Salon (Los Angeles, USA), 2016 Shanghai Symposium for New Compositions(Shanghai, CH), 2015 Listening to China Festival of Contemporary Music 2015 (Shanghai, CH), das HEARnow Festival of Contemporary Music 2015 (Los Angeles, USA) und viele mehr. Nennenswerte Orte, an denen seine Werke aufgeführt wurden, sind die Hamburger Elbphilharmonie, die Laeiszhalle, der Resonanzraum (Hamburger Bunker), Die Glocke, Bremen, das Deutsche Konsulat Shanghai, das Husumer Schloss, die Shanghai Symphony Hall, das Feuchtwanger Institut und andere.

In seinen jüngsten Projekten als Cellist im Jahr 2022 hatte Köster mehrere Uraufführungen und war an verschiedenen Produktionen beteiligt, darunter: „Die Unsichtbaren“: Eine Tanzcollage von John Neumeier, „The Ghosts Are Returning“: europäisch-kongolesisches Kooperationsprojekt mit Podium Festival Esslingen, das Bundesjugendballett „Im Aufschwung” im Deutschen Bundesrat“ und mehrere Ballettproduktionen. Zwischen 2020 und 2022 gab Köster eine Reihe von BKM-geförderten Solo-Celloabenden, für den Hamburger Kultur-Sommer, wo er Barockmusik mit Free-Jazz verband. 2018-2019 tourte er mit der HfMT/BKM-Stipendiengruppe „The Future of Orchestral Music“ in  Amerika, China und Deutschland und gipfelte in Auftritten mit Mahler 8 des Hangzhou Symphony Orchestra Projekt.

Köster initiiert Projekte und arbeitet oft mit Künstlern und Schriftstellern zusammen. Er hat intensiv mit dem Hamburger Künstler Volker Lang, dem in Los Angeles lebenden Künstler Mark Dutcher, dem Nachlass des deutsch-brasilianischen Malers Almir Mavignier (mit dem Komponisten Hector Docx) sowie den Nachlässen von Schriftstellern Erich Fried und Simone de Beauvoir gearbeitet. 

Als Projektkoordinator und Performer hat Köster wirkungsvolle interdisziplinäre Projekte inszeniert, die Kollaborationen im Hamburger Kulturraum aufzeigen. Zu den bemerkenswerten Errungenschaften zählen die von ihm kuratierten Aufführungen im Hamburger Resonanzraum im Jahr 2019, die eine Orchesterperformance mit dem Titel “Hear.the.fear” mit den Hamburger Sinfonikern und der Stiftung Zukunft des Orchesters Kultur beinhalten. In enger Zusammenarbeit mit dem Countertenor Joël Vuik und dem Pianisten Hector Docx trug er zum Festival “Hörwerk/Kunstwerk” in der Hamburger Kunsthalle bei, das den historischen Kontext des Aufstiegs des Faschismus in Europa 1923 durch Performances und Kompositionen erkundete.
Im Jahr 2022 starteten Köster, Vuik und Docx ihr jüngstes Projekt “I Dream in the Third Person Now”, das vom Neustart Kulturfonds in Auftrag gegeben und von der Claussen-Simon-Stiftung gefördert wurde. Diese Initiative wurde im Hamburger TONALI-Saal uraufgeführt und beinhaltete eine künstlerische Zusammenarbeit mit der Choreografin Sara Ezzel, die Kösters originelle genreübergreifende und improvisatorische Kompositionen mit Werken der Barock- und Popmusik verband.

Als Pädagoge sehr aktiv, unterrichtet Köster Gehörbildung, Musiktheorie, Komposition und Musiksystematik am Hamburger Konservatorium seit 2019. Köster veranstaltet Meisterkurse mit Musiker:innen des NDR Sinfonieorchesters, Vertreter:innen des Archivs Frau und Musik Frankfurt, etablierten Komponisten:innen, Interpreten:innen und Musikproduzenten:innen aus der ganzen Welt und lehrt auf eine Weise, konservative Normen und hierarchische Strukturen in der klassischen Musik zu durchbrechen. Außerdem gab er externe Meisterkurse für Jugend Musiziert sowie Vortragskonzerte am Shanghai Conservatory of Music.

2018 schloss Köster sein Master of Music Degree (1,09 bei Xiaoyong Chen) und Postgraduiertenstudium 2018-2019 (bei Elmar Lampson/Roland Slachow) mit den Schwerpunkten Orchesterkomposition und Orchesterkultur(als “Future of Orchestral Music” Stipendiat) an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg ab. Im Jahr 2015 schloss Köster mit summa cum laude seinen BM in Komposition und Performance an der USC Thornton School of Music mit einem Vollstipendium ab, wo Frank Ticheli, Veronika Krausas, Stephen Hartke und viele andere Lehrer für Komposition waren. Er studierte Cello unter anderem bei dem Rostropovich-Student Sevan Pogosyan. Als Teenager und junger Erwachsener tourte Köster in verschiedenen “D.I.Y-Punk” und “Experimental-Metal-Bands” durch Kalifornien.

Er lebt mit seiner Tochter und Partnerin in Hamburg.

Interdisciplinary performance of Hector Docx’s promethean composition “Helix” with Delmar and Almir Mavingier’s respect video and bildende Kunst.

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